Klassensätze nur 5,50/
Buch!
Einzelpreis 6,50
jeweils incl. Versand; auf Wunsch signiert!
Direkt beim Autor per e-mail bestellen: Antiquariat
Kurz das Wichtigste:
Tamara und Mario bauen sich in den Sommerferien ein
Raumschiff. Vollkommen überraschend finden sie sich
im Weltraum wieder - eine Leseprobe aus dem 4. Kapitel:
EISESKÄLTE UND GEFÄHRLICHE ZOMBIES
Den Rest des Tages
verbrachten
Mario und Tamara damit,
ihrem Raumschiff den letzten
Schliff zu geben. Sie bauten die
Alarmkatze ein und schafften
den Proviant aus der Kühltruhe
nach oben. In Großen
Buchstaben schrieben sie den
Namen
ihres Raumschiffes von
außen über die Einstiegsluke.
TAMORI. Bevor sie sich auf
diesen Namen geeinigt hatten,
wäre es fast zum Streit
gekommen. Entweder hatte
Tamara
etwas an Marios
Vorschlägen auszusetzen oder
Mario konnte
nichts mit Tamaras
Ideen anfangen. Erst als sie
Buchstaben
ihrer Vornamen
benutzen, waren plötzlich beide
zufrieden.
Um auf wirklich alles vorbereitet zu
sein, sprachen sie auch
noch einen intergalaktischen Kontaktruf auf ihr Tonband.
Möglicherweise begegnete ihnen schon in der aller
ersten
Nacht
außerirdische Wesen.
Auch Marios Eltern hatten nichts dagegen einzuwenden, dass
er
bei Tamara übernachtete. Sie stellten allerdings eine
Bedingung:
Mario musste versprechen, eine Ansichtskarte
vom Mars zu
schicken. Koste es, was es wolle. Er gab ihnen
sein Wort und
steckte sicherheitshalber sein Sparschwein ein.
Gleich nach dem Abendessen gingen die beiden hinauf zur
TAMORI. Als sie die
Speichertür öffneten, schlug ihnen dumpfe Wärme entgegen.
Mario stand sofort wieder der Schweiß auf der Stirn.
»Vielleicht sollten wir doch lieber unten übernachten«, sagte
er.
»Nichts da«, sagte Tamara. »Heute ist Probeschlafen. Und
morgen
kurven wir durch die Galaxis.«
»Mit den komischen Staubsaugern kriegen wir die TAMORI
doch sowieso nicht hoch«, sagte Mario. Er rollte seinen
Schlafsack
im Raumschiff aus.
Tamara schaltete die Turbinen ein. »Immerhin bekommen wir
die dicke Luft damit raus.«
Sie hatte Recht. Nach fünf Minuten war es ganz angenehm.
»Vielleicht nimmt uns ja irgendwer in Schlepptau«, sagte sie,
nachdem die Motoren wieder still waren.
Mario grinste. »Willst du den Daumen in die Luft halten wie ein
Tramper am Straßenrand? Meinetwegen. Wir können ja Wetten
abschließen. Wie lange dauert es, bis einer anhält und fragt wo
wir hinwollen? Na, was schätzt du?«
Tamara schnitt eine Grimasse. »Bleib doch hier. Fliege ich eben
alleine.«
»Passiert ja sowieso nichts«, sagte Mario. Er kuschelte sich in
seinen Schlafsack. »Ist die elektronische Katze an?«
»Ich denke, du glaubst nicht an Außerirdische«, sagte Tamara.
»Stimmt«, antwortete Mario. »Aber ich hab es nicht gern, wenn
mir nachts Mäuse übers Gesicht krabbeln.«
Tamara schaltete die elektronische Katze ein. Dann setzte sie
sich
ans Fenster und richtete die Videokamera auf den
Abendhimmel.
Der Fernsehbildschirm flimmerte grün. Mario
verschränkte die
Arme hinter dem Kopf und sah zu, was Tamara
noch alles anstellte.
Sie schaltete das Tonband ein, auf das die
beiden unzählige Male
den selben Text gesprochen hatten:
»Wega eins und Wega zwo
rufen Unbekannt! Wir bitten um
Kontakt. Das schnelle Raumschiff
TAMORI ruft Unbekannt!
Wir bitten um Kontakt«, tönte das Band.
Tamara stellte das Funkgerät neben den Lautsprecher. »Von
wegen
Daumen in die Luft«, sagte sie. »Mit unserem
intergalaktischen
Kontaktruf hält bestimmt jemand an. Bin echt
gespannt, wer.«
»So hält bestimmt keiner«, sagte Mario. »Du hast vergessen,
die
Sendetaste zu drücken.«
Tamara drückte die Sendetaste des Funkgeräts und stellte das
Tonband leiser. Ab sofort wurde eineinhalb Stunden lang ihre
Botschaft hinaus ins All gesendet. Die eintönige Wiederholung
ihres Kontaktrufes vom Tonband sorgte dafür, dass die beiden
schon nach kurzer Zeit einschliefen. In der Nacht erwachte Mario
von einem Geräusch, das er zunächst nicht deuten konnte.
Schlaftrunken sah er sich um. Er stellte fest, dass das Tonband
abgelaufen war. Die Spule drehte im Schnelllauf ihre Runden.
Der
letzte Zipfel des Bandes flatterte heftig raschelnd im Kreis.
Mario
schälte sich aus dem Schlafsack, hielt das Tonband an
und
schaltete
auch das Funkgerät aus. Nach einem kurzen
Blick auf den
Bildschirm, der inzwischen nicht mehr grün sondern
violett
flimmerte, kroch er schleunigst zurück in seinen Schlafsack.
Es
war zähneklapperkalt. Merkwürdig. Wo es doch tagsüber so
brütend heiß gewesen war. Mario drehte sich um und schlief
weiter. Einige Zeit später schreckten Tamara und er gemeinsam
hoch. Die elektronische Katze miaute. Sie machten sämtliche
Lampen an und suchten das Raumschiff ab. Nichts.
»Wahrscheinlich haben wir die Lichtschranke im Schlaf
durchbrochen«, stellte Tamara fest und legte sich wieder
hin. »Was ist eigentlich mit dem Tonband los?«
»Hab ich vorhin abgestellt. Es war zu Ende und hat
durchgedreht«,
antwortete Mario.
»Wieso hast du es nicht wieder angestellt?«, fragte Tamara.
»Du weißt doch selber, dass es Ewigkeiten dauert, bis es
zurückgespult ist. Außerdem war es vorhin saukalt.«
»Wieso soll es vorhin saukalt gewesen sein?«, fragte Tamara.
Mario gab keine Antwort. Er wunderte sich selbst, dass er so
gefroren hatte. Inzwischen war es wieder viel zu warm. Noch
während er überlegte, ob er die Turbinen einschalten konnte,
ohne das ganze Haus zu wecken, schlief er wieder ein. Tamara
wunderte sich noch ein paar Augenblicke, dass der Nachthimmel
auf dem Bildschirm inzwischen pinkfarben leuchtete. Dann fielen
auch ihr die Augen zu. Ob es nur wenige Minuten oder vielleicht
auch mehrere Stunden später war, konnten Mario und Tamara
nicht mit Sicherheit sagen. Auf alle Fälle waren sie noch immer
nicht ausgeschlafen, als sie erneut von der elektronischen Katze
geweckt wurden.
»Schalt das blöde Ding endlich ab«, sagte Mario und drehte
sich
im Schlafsack auf die andere Seite. »Funktioniert sowieso nicht
richtig.«
Tamara war anderer Ansicht. Noch einmal suchte sie alles ab,
konnte aber nichts entdecken. Sie überprüfte die Lichtschranke
und stellte fest, dass die elektronische Katze hundertprozentig
funktionierte. Jedesmal wenn sie den Lichtstrahl durchbrach,
ertönte das katzenähnliche Geräusch.
»Merkwürdig«, sagte Tamara. »Absolut zuverlässig.«
»Schalt sie ab«, beharrte Mario. »Ich will endlich schlafen.«
»Vielleicht hast du Recht«, sagte Tamara. Sie griff nach dem
Schalter. »Mario?« Tamaras Stimme klang, als hätte sie das
erste Mal in ihrem Leben Außerirdische gesehen. Aufgeregt
machte sie sich am Schaltpult zu schaffen. Sie hantierte an der
Videokamera.
»Was ist denn noch?«, fragte Mario genervt. Er stützte sich
mit den Ellbogen ab und hob den Kopf. Einen Augenblick später
stand er neben Tamara und starrte auf den Bildschirm. »Ist
nicht wahr«, sagte er. »Oder?«
Tamara schüttelte kaum merklich den Kopf. »Eindeutig und
haarscharf. Das ist weder unser Mond, noch die Erde, noch sonst
irgend etwas, was ich schon einmal gesehen habe. Das ist ein
fremder Planet.«
»Was meinst du? Wie weit ist der wohl weg?«
»Schwer zu sagen. Vielleicht sind wir sehr weit von ihm
entfernt.
Das würde bedeuten, dass er recht groß ist. Wenn wir aber schon
ziemlich dicht dran sind, muss er ziemlich klein sein.«
»Und was ist das da?« Mario fuhr mit dem Zeigefinger eine Linie
nach, die vom unteren Bildrand zu diesem Planeten
hinüberführte.
»Sieht aus wie ein Abschleppseil«, sagte Tamara. »Ich glaube,
wir
hängen an dem Ding dran.«
»Du spinnst«, sagte Mario. Er wagte kaum zu glauben, dass
Tamara Recht haben könnte. Er hätte freiwillig eine Kiste Müsli-
riegel
abgegeben, wenn sie nicht an einem fremden Planeten
hängen
würden.
Das Abschleppseil schwankte ein klein wenig
und versetzte die
TAMORI
in leichte Bewegungen.
»Stell mal auf größer«, sagte Mario. Er zeigte auf das
merkwürdige
Seil. »Da, ganz unten.«
An der Verbindungsstelle zum Planeten entstand ein Knubbel, der
sich
langsam auf Mario und Tamara zu bewegte.
»Sieht aus, als würde man einen Wurstrest durch die Pelle
drücken«,
sagte Tamara. Mario war nicht zu Späßen aufgelegt.
»Gleich kommt uns der Wurstrest besuchen.« Die elektronische
Katze
miaute. »Mist, schon da.« Mario flüsterte nur noch. Wie
gebannt sah er
auf die Einstiegsluke. »Ich seh niemanden. Wieso
miaut das Ding
denn
jetzt schon wieder?«
»Weiß nicht. Meinetwegen stell es ab. Vielleicht sind die
unsichtbar.«
Mario stellte die Katze ab. Seine Augen tanzten hektisch hin und
her.
Irgendwas war irgendwo im Innern ihres Raumschiffes. Er konnte es
fühlen. Wenn er dieses Etwas nur auch sehen würde.
»Da!«, rief Tamara. Mario fuhr herum. Er starrte in die
Richtung, in
die
Tamaras Finger deutete. Nichts.
»Schon wieder weg«, sagte sie.
»Was?«
»Keine Ahnung, sah aus wie ein Vampir. Du weißt schon: Blutunter-
laufene
Augen, spitze Eckzähne, schwarzer Umhang. Es kann natür-
lich
auch ein
echter Zombie gewesen sein.«
Mario wurde flau im Bauch. Er musste sich setzen.
»Unter dem Umhang«, fuhr Tamara fort, »trug er eine riesige
Strahlenkanone.«
Marios Finger krampften sich an den Stuhllehnen fest. Gleich
würde
der
Zombie ihn packen und in Stücke reißen. Mario wurde vor Angst
ganz
grün im Gesicht wurde. Tamara lachte.
»Du hast gar nichts gesehen?«, flüsterte Mario.
Tamara schüttelte den Kopf und bog sich unter immer neuen Lachan-
fällen.
Plötzlich stieß sie einen schrillen Schrei aus und erstarrte.
Mit
weit
aufgerissenen Augen glotzte sie auf einen Punkt hinter Mario.
Tamara
war wirklich und wahrhaftig eine ausgezeichnete Schau-
spielerin.
»Ha ha ha, wie lustig«, sagte Mario. »Hör jetzt endlich auf
mit dem
Quatsch.
Reicht doch, dass ich einmal darauf reingefallen bin.«
Tamara hob langsam die Hand. Sie zeigte auf eine Stelle dicht
neben
Marios
Kopf und bewegte die Lippen. Mario stutzte. So hatte er
Tamara
noch nie
erlebt. Es hatte ihr die Sprache verschlagen.
Unendlich langsam
drehte er
den Kopf. Dann sah er, was Tamara sah.
»Ein Minimensch«,
flüsterte er.
Mehr brachte er vorläufig nicht hervor.
Sprachlos musterte er
den winzigen
Eindringling. Er hatte etwa die
Größe von Marios Zeigefinger,
stand auf
dem Lämpchen der elektro-
nischen Katze und lächelte ein winziges
Lächeln.
Er trug eine himmel-
blaue Hose, die metallisch glänzte. Sein Hemd
war aus
giftgrünem
Material. Es glitzerte wie die Plastikfolie, die man
beim Einpacken
von
Blumen verwendet. Die Kopfbedeckung sah aus wie eine winzige
Blechdose, die zu einem Zylinderhut umgearbeitet worden war.
Farbe lila.
»Tag«, sagte Mario unbeholfen. Etwas anderes fiel ihm beim
besten
Willen
nicht ein.
»Willkommen, Erdlinge. Es freut mich außerordentlich, euch
wohlauf
vorzufinden«, sagte der Winzling. Er machte eine Verbeugung, wie
sie Mario aus alten Ritterfilmen kannte. Der Blechdosenzylinderhut
schepperte auf den
Boden. Mario bückte sich und hob die winzige
Kopfbedeckung
behutsam auf.
Unsicher hielt er sie dem kleinen Kerl
zwischen Daumen und
Zeigefinger hin.
»Tamara, sei nicht so unfreundlich, wünsche dem Herrn einen
guten
Tag«,
sagte Mario über die Schulter nach hinten. Tamara bewegte die
Lippen und
blubberte Unverständliches.
»Ich bin Mario und die da ist Tamara«, sagte Mario. »Sie
müssen
entschuldigen, dass sie so unfreundlich ist. Aber sie trifft zum
ersten
Mal
einen Außerirdischen.«
»Macht doch nichts«, sagte der Winzling. »Mein Name ist Nobi
Gureng.«
»Können Sie uns bitte darüber aufklären, mein lieber Herr Gureng,
wo wir
uns befinden.« Mario sprach auf eine Weise, die er von den
Geschäftspartnern seiner Mutter kannte. Es schien ihm der
Situation
durchaus angemessen, erst einmal vornehm und freundlich zu sein.
Im
Übrigen war er heilfroh, dass Nobi Gureng nicht Englisch sprach.
…
ebenfalls direkt
vom Autor zu beziehen ist der Krimi
Radiokids - der Koffer aus dem Stadtwald
![]() |
ISBN 3-930299-52-6 |
Buch bestellen |
zu den Seiten: | Buch bestellen | weitere Leseproben | Bücher ab 6 | Bücher ab 8 | Bücher ab 12 | Tonträger |