...
Robin kapiert immer noch nicht.
»Wenn du mir zeigst wie Schreiben geht,
kann ich dir vielleicht helfen«,
sagt er.
Silke stöhnt.
Ihr kleiner Bruder
ist heute lästig
wie eine Brummfliege.
»Lass mich endlich in Ruhe!«
Robin verschränkt die Arme
und schiebt die Ellbogen
weit auf den Tisch.
Silke schreibt weiter.
Aber schon geht es wieder los.
»Ich hab immer noch Hunger«,
sagt Robin.
»Dann mach dir noch was.«
»Und Durst hab ich auch«,
mault Robin.
»Dann trink was«,
antwortet Silke ziemlich laut.
Sie beginnt die nächste Zeile.
»Silke, ich bekomme die Flasche
nicht auf?«, sagt Robin.
Er hält seiner Schwester
eine Flasche Mineralwasser hin.
»Ro-bin, bit-te« sagt Silke.
»Wenn ich aber Durst habe«,
jammert Robin weiter.
Silke legt den Bleistift weg.
Sie schraubt die Flasche auf.
Es zischt und spritzt.
Silkes Pulli wird nass.
Ihre Hose auch.
Silke springt vom Stuhl auf.
Der Stuhl kippt um.
Silke hält die Flasche
weit von sich.
Das Mineralwasser tropft
auf den Tisch, auf ihr Heft,
auf ihr Schulbuch
und auch ins Federmäppchen.
Robin hüpft lachend
durch die Küche.
»Reingelegt, reingelegt!«, ruft er.
»Ätsche, bätsche, hab geschüttelt!«
Wütend packt Silke
ihre Sachen zusammen.
Mama und Papa sind gemein.
Wie können sie Silke
mit diesem Ungeheuer
von einem Bruder allein lassen?
...
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